Stand Februar 2025
Marzahn-Hellersdorf braucht endlich ein eigenes Freibad. Als Kiezmacher haben wir nie locker gelassen und für ein Kombibad im Bezirk gekämpft. Dank unseres gemeinsamen Engagements sind wir so weit wie nie zuvor. Wir informieren Sie auf diesem Weg über den aktuellen Stand.
Die ersten politischen Weichen wurden 2019 gestellt, als eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des Bezirksamts zwei geeignete Standorte identifizierte. Die Bezirksverordnetenversammlung hat sich mehrheitlich für den Standort am Jelena-Šantić-Friedenspark ausgesprochen. Seitdem wurde mit Nachdruck an der Umsetzung gearbeitet. Mit der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens 10-118 im Jahr 2021 schuf der Bezirk die Grundlage für die Realisierung und die Berliner Bäder-Betriebe nahmen das Projekt in ihre Investitionsplanung auf. Wichtige Gutachten liegen bereits vor. Das Baugrundgutachten bestätigt die Tragfähigkeit des Standorts und der Artenschutzfachbeitrag gibt grünes Licht. Ein Flächenlayout ist bereits mit den Berliner Bäderbetrieben abgestimmt. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit findet in der Zeit vom 17.02.2025 bis 21.03.2025 statt.
Parallel haben wir uns als Kiezmacher erfolgreich gegenüber dem Berliner Senat für die Finanzierung des Kombibades eingesetzt. Am Ende stehen daher trotz aller Sparzwänge des Landes Berlins weiterhin 10 Mio. EUR für das Bauvorhaben zur Verfügung. Damit ist der Bau des Kombibades in zwei Etappen möglich und finanziell abgesichert.
Im ersten Schritt soll eine Typenschwimmhalle am Jelena-Šantić-Friedenspark gebaut werden. Diese Schwimmhalle ist dringend notwendig, denn die Lage im Bezirk ist dramatisch. Schon vor den aktuellen Sperrungen gab es nicht genug Wasserflächen für den Schul- und Vereinssport. Derzeit sind zwei Schwimmhallen im Bezirk geschlossen, was die ohnehin angespannte Situation weiter verschärft. Viele Kinder haben keine Möglichkeit, das Schwimmen zu erlernen und auch die Sportvereine stehen unter Druck, da es kaum noch Trainingskapazitäten gibt. Das ist nicht hinnehmbar. Der Bau der Typenschwimmhalle sichert den Schwimmunterricht für unsere Kinder, stärkt die Kapazitäten für den Vereinssport und sorgt dafür, dass alle Bürger die Möglichkeit haben, schwimmen zu gehen.
Im zweiten Schritt müssen dann die notwendigen Außenanlagen des Freibads gebaut werden. Im Interesse einer zügigen Umsetzung müssen wir alle Finanzierungsmöglichkeiten in den Blick nehmen. Als Bundestagsabgeordneter und Kiezmacher setzt sich Mario Czaja für eine Kofinanzierung aus Bundes- und/oder Europamitteln ein. Als weitere Option wollen wir auch private Investitionen prüfen. Eine Public Private Partnership (PPP) mit den Berliner Bäder-Betrieben wäre eine denkbare Lösung. Andere Kommunen haben bereits gezeigt, dass PPP-Modelle funktionieren, indem sie moderne Infrastruktur ermöglichen und gleichzeitig sozialverträgliche Eintrittspreise sichern. Sollte das Kombibad über ein solches Modell realisiert werden, werden wir sicherstellen, dass die Eintrittspreise nicht über die regulären Tarife der Berliner Bäder-Betriebe hinausgehen und der Schwimmunterricht für Schulen weiterhin gewährleistet ist.
Unser Weg ist daher klar: Wir setzen uns weiter mit ganzer Kraft für das Kombibad ein. Gemeinsam als Kiezmacher kämpfen wir für eine sichere, nachhaltige und sozialverträgliche Lösung für Marzahn-Hellersdorf. Mit der Typenschwimmhalle wird ein erster wichtiger Schritt gemacht, um den Schwimmunterricht und den Vereinssport abzusichern, aber dabei darf es nicht bleiben. Das Kombibad ist nicht nur eine Freizeitmöglichkeit, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der sozialen Infrastruktur. Es geht darum, dass alle Kinder schwimmen lernen, dass Vereine ihren Trainingsbetrieb fortsetzen können und dass unser Bezirk ein modernes, zugängliches Schwimmbad erhält. Wir waren noch nie so weit – jetzt müssen wir dranbleiben. Das Kombibad muss kommen und dafür kämpfen wir als Kiezmacher-Team, bestehend aus Mario Czaja, Alexander J. Herrmann, Christian Gräff, Nadja Zivkovic und Heike Wessoly weiter!
Stand Juli 2024
Der Standort am Jelena-Šantić-Friedenspark wurde final bestätigt.
Zuvor musste zunächst noch eine wichtige Hürde genommen werden, nämlich die Erarbeitung des Artenschutzgutachtens. Mit den kürzlich veröffentlichten Ergebnissen ist dies nun abgeschlossen. Das Untersuchungsgebiet, und hier vor allem der Hasenpfuhl, der umliegende Gehölzsaum sowie die vier naturnahen temporären Kleingewässer am Jelena-Šantić-Friedenspark, wurde von der Naturschutzbehörde dahingehend untersucht, ob dort verschiedene Tierarten oder bedrohte Pflanzen, die auf der Roten Liste oder im Berliner Florenschutz stehen, zu finden seien. Nach sehr sorgfältiger Biotopkartierung konnte die Behörde bestätigten, dass während der Ortsbegehungen keine bedrohten Tier- und Pflanzenarten entdeckt wurden. Damit gab es auch von dieser Stelle grünes Licht für die weitere Planung des Kombibads.
Stand November 2023
Im Dezember 2022 wurde die Machbarkeitsstudie für ein Kombibad bei den Berliner Bäder-Betrieben (BBB) vorgelegt. Es gibt zwei Szenarien:
- Kompaktes Kombibad als Familienbad ohne Saunalandschaft
- Nachfrageorientiertes Kombibad als Familienbad mit Saunalandschaft
Das Land Berlin und die BBB müssen nun eine Entscheidung bezüglich der vorgestellten Szenarien treffen und daraus eine städtebaulich passende Flächengestaltung ableiten. Erst wenn dieses Flächenlayout vorliegt, können weitere Planungsschritte unternommen und ein Fachgutachten beauftragt werden. Das Flächenlayout muss Lage und Größe folgender Dinge klären:
- einzelne Baukörper
- Schwimmbecken
- Erschließungsanlagen
- Freiflächen
- Grünflächen
Gutachten sind notwendig für:
- Artenschutz (Ergebnisse 11/2023)
- Verkehr (Beauftragung 2023)
- Schallschutz (bezugnehmend auf das Flächenlayout)
- Boden
- Regenwasserbewirtschaftung
- klimatischen Auswirkungen
Für die Finanzierung ist Folgendes geplant:
Bezirkshaushalt: Für das Jahr 2023 wurden
Landeshaushalt: Es wurden notwendige Planungsmittel in Höhe von mindestens zwei Millionen Euro für den nächsten Doppelhaushalt des Landes Berlin eingebracht. Das war eine Voraussetzung für die Beauftragung und Ausschreibung von Planungsbüros und Architekten. Für die Jahre 2026 und 2027 sollen je 10 Millionen Euro für ein Kombibad Marzahn-Hellersdorf zur Verfügung stehen. Insgesamt sind 40 Millionen Euro für das Bad eingeplant.
Beschlussfassung steht noch aus!
Stand Ende 2022
2022 war ein verlorenes Jahr für unser Kombibad und damit für alle, die endlich auch hier im Bezirk ein gutes Schwimmangebot nutzen möchten: Seien es Schulklassen, die immer noch kilometerweit durch die Stadt zum Schulschwimmen fahren müssen, seien es Familien, die sich für den Sprung ins „kühle Nass“ immer noch auf den Weg in andere Stadtbezirke oder ins Brandenburgische machen müssen.
Bei unserem Kombibad geht es einfach nicht voran. Zwar versuchen die Verantwortlichen den Eindruck zu vermitteln, mit großen Schritten voranzukommen. In Wahrheit hinken nahezu alle Planungsschritte im Zeitplan gravierend hinterher, auch weil die Abstimmung der zentralen Akteure nicht funktioniert:
- Das Bebauungsplanverfahren für ein Kombibad am Standort Jelena-Santic-Friedenspark ist insgesamt nicht weitergekommen. Immer noch sind keinerlei Gutachten für die planungsrechtliche Sicherung beauftragt worden.
- Nach aktuellem Stand entwickeln die Berliner Bäderbetriebe eine Bedarfsanalyse zum Freibad, die unter anderem eine Marktanalyse umfasst. Diese Marktanalyse wurde offenbar nicht mit dem für das Planungsrecht zuständigen Bereich im Straßen- und Grünflächenamt, sondern ausschließlich mit dem Bezirksbürgermeister abgestimmt. Damit ist nicht klar, ob diese Marktanalyse überhaupt alle nötigen Erkenntnisse liefern kann, die für ein Bebauungsplanverfahren notwendig sind.
- Der Bezirksbürgermeister hat ursprünglich verkündet, dass sich Bürgerinnen und Bürger ab September 2022 in einer Online-Umfrage beteiligen und damit ihre Wünsche für das Kombibad äußern können. Diese Umfrage ist erst jetzt im Dezember an den Start gegangen. Dass der Bezirksbürgermeister die Bekanntmachung dieser Umfrage offenbar gleich mit einer Wahlwerbung in eigener Sache verknüpft hat, ist noch einmal eine ganz eigene Aufarbeitung wert.
Als wären diese Verzögerungen nicht schon gravierend genug, gibt es immer noch eine ganze Reihe an offenen Fragen zu klären:
Ist der Standort am Jelena Santic Friedenspark gesichert?
Nein, es fehlen immer noch die entsprechenden Gutachten z. B. zum Lärmschutz sowie Umwelt- und Artenschutz. Würden diese zeigen, dass der Standort ungeeignet ist, müssten die Planungen an einem anderen Standort wieder von neuem beginnen. Wir setzen uns daher weiter dafür ein, dass der Bezirk zusätzlich zum Jelena-Šantić-Friedenspark auch den zweiten möglichen Standort am Biesdorfer Friedhofsweg ernsthaft prüfen lässt. Nur so schaffen wir endlich Sicherheit und der Bau wird zumindest dadurch nicht weiter verzögert.
Ist eine Änderung des Flächennutzungsplans nötig?
Nach wie vor ist unklar, ob neben dem Bebauungsplanverfahren ein Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans notwendig ist. Laut dem zuständigen Bereich im Bezirksamt hängt dies davon ab, ob eine „kommerzielle Ergänzungsfunktion“ zur öffentlichen Freibadfunktion hinzukommt. Allerdings konnte das Bezirksamt bisher nicht konkret darlegen, was denn diese kommerzielle Ergänzungsfunktion konkret bedeutet und wo die entsprechende Schwelle dafür liegt.
Wie soll das Bad finanziert werden?
Der Bau des Kombibads würde nach den anvisierten Plänen etwa 32 Millionen Euro kosten, aufgrund der Inflation und Preissteigerungen im Baugewerbe sind mitunter auch schon Kosten von 40 Millionen Euro oder mehr im Gespräch. Immer noch ist unklar, wie der rot-grün-rote Senat diese Gelder aufbringen möchte.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Berliner Bäderbetriebe einen riesigen Sanierungsstau von 400 Millionen Euro vor sich herschieben. Sogar bereits geplante Vorhaben wurden aufgrund fehlender finanzieller Mittel von der Vorhabenliste gestrichen. Dennoch hält der Bezirksbürgermeister an einer Betreiberschaft unseres Freibads durch die Berliner Bäderbetriebe fest.
Die CDU hat den Senat durch parlamentarische Anfragen immer wieder angetrieben, endlich Lösungen für die Finanzierung unseres Kombibads zu finden.
Schriftliche Anfrage vom 07. Februar 2022
Schriftliche Anfrage vom 04. April 2022
Wie sieht es mit einem erfahrenen Investor aus?
Wenn es keine Mittel des Landes und des Bundes gibt, muss sich der Bezirk ernsthaft auf die Suche nach einem erfahrenen Investor für den Bau und ggf. des Betriebs des Kombibads mit vernünftigen Eintrittspreisen machen.
Erfolgreiche Beispiele für solche Bäder in privater Hand oder in öffentlich-privater Partnerschaft gibt es in Deutschland. Auf unserer Informationsveranstaltung im Juni 2022 (Link) hat sich bspw. die InterSPA-Gruppe vorgestellt, die Präsentation inkl. Vorstellung der Bäder in Deutschland können Sie hier einsehen.
Ist eine Finanzierung über Bundesmittel möglich?
Der Bundestagsabgeordnete für Marzahn-Hellersdorf, Mario Czaja, hat schon in 2021 mit dem für die bundesweite Sportstättenförderung („Goldener Plan“) zuständigen Bundesministerium gesprochen und seinerzeit positive Signale für eine anteilige Finanzierung des Bades erhalten. Dieses 2020 unter dem damaligen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ins Leben gerufene Programm war für die anteilige Sanierung und den Neubau von Sportstätten im ganzen Bundesgebiet vorgesehen. Das Ziel: Schwimmbäder, Turnhallen, Skateparks und vieles mehr sollen dort entstehen, wo sie derzeit dringend benötigt werden.
Leider hat die jetzige Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) dieses Programm gestrichen, obwohl es für zahlreiche Orte in Deutschland ein echter Hoffnungsschimmer war. Auch unser Bezirk hätte die anteiligen Fördermittel aus dem „Goldenen Plan“ für unser geplantes Kombibad gut gebrauchen können. Die Gelder sind (bzw. waren) da. Sie hätten nur abgerufen werden müssen. Eine Aufgabe, die nach der Wahl hätte angegangen werden können, wenn die CDU weiter regiert hätten. Es ist schade, dass die SPD diese Chance vertan hat.
Zu den Hintergründen der Einstellung des Investitionspakts Sportstätten hat Mario Czaja die Bundesregierung im Rahmen einer Kleinen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion befragt. Diese können Sie hier einsehen (ab Seite 6):
Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Oktober 2022
Frei- und Hallenbäder gehören zur Daseinsvorsorge, sei es für den Schwimmunterricht unserer Kinder oder zur Erholung für jedermann. Unter der jetzigen Regierung von SPD, Grünen und Linken im Bezirk und im Land geht es bei unserem Freibad nicht voran. Wir, die CDU Wuhletal, werden weiter als treibende Kraft für Sie dranbleiben – im Bezirk, im Land und im Bund!
Marzahn-Hellersdorf verdient nach all den langen Jahren ein Freibad. Sorgen wir dafür, dass es endlich kommt!